Teheran - Eine Woche nach dem Flugzeugabsturz einer iranischen Militärmaschine über der Hauptstadt Teheran ist die Ursache des Unglücks weiter unklar. Das Parlament des Landes habe den Verteidigungsminister aufgefordert, den Absturz mit insgesamt 108 Toten aufzuklären, berichtete das Staatsfernsehen am Dienstag.

Der Minister solle erläutern, ob die Militärmaschine überladen war und warum sie trotz eines zuvor entdeckten technischen Defekts gestartet war. Verwandte der Opfer hatten erklärt, dass der Pilot wegen des Defekts einen Start verweigert hatte und ausgetauscht wurde. Diese Darstellung wurde von offizieller Seite zurückgewiesen.

Ein Vertreter des Nationalen Sicherheitsrats warnte vor Spekulationen. Solange keine Untersuchungsergebnisse veröffentlicht worden seien, sollte der Absturz als ein tragischer Unfall betrachtet werden. Erste Resultate der Untersuchung werden den Angaben zufolge in den nächsten 72 Stunden erwartet.

Das Flugzeug vom Typ Hercules C-130 war am vergangenen Dienstag über einem Wohngebiet der iranischen Hauptstadt abgestürzt und in Flammen aufgegangen. 14 Menschen starben in dem Wohnhaus, das das Flugzeug gestreift hatte. In der Maschine kamen 94 Menschen ums Leben. 68 der Opfer waren Reporter und Fotografen, die über ein Militärmanöver am Persischen Golf berichten sollten.

Die C-130 Transportmaschinen des iranischen Militärs sind mindestens 27 Jahre alt. Da Flugzeuge-Ersatzteile unter die US- Sanktionen gegen Iran fallen, haben militärische und zivile Luftfahrt im Iran große Probleme. Nach unbestätigten Berichten ist ein Drittel der iranischen Flugzeuge nicht mehr zu gebrauchen. (APA/dpa)