Wien - Das Stadtbüro in der Wiener Kärntnerstraße wurde bereits um- und ausgebaut. Dieses kann Albert Hochleitner nun beziehen, um seinen vielen Aufsichtsratsverpflichtungen nachkommen zu können. Eine davon bedarf nach elf Jahren als Generaldirektor der Siemens AG Österreich sicher einer gewissen Umstellung: die als einfaches Aufsichtsratsmitglied der für das Ostgeschäft zuständigen Siemens AG Österreich.

Als solches wird der studierte Elektrotechniker (und präsumptive ÖIAG-Präsident), der Zeit seines Berufslebens beim deutschen Elektromulti verbracht hat, seine Nachfolgerin Brigitte Ederer beaufsichtigen - oder mit Rat, Tat und exzellenten Kontakten in Politik und Wirtschaft zur Seite stehen, wie es bei Siemens diplomatisch heißt.

Ruttenstorfer legte Mandat zurück

Die Position des Vizepräsidenten blieb Hochleitner verwehrt: Das bleibt EVN-Präsident Rudolf Gruber, der seinerseits Siemens-Zentralvorstand und Personalchef Jürgen Radomski vertritt. Nicht in den Siemens-Aufsichtsrat eingezogen ist Europa-Chef Johannes Feldmayer, an den die operativen Einheiten über den laufenden Geschäftsgang berichten und ohne den keine größeren Investitionen stattfinden. OMV-Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer hat sein Mandat zurückgelegt.

Den ersten Schlag bekam die neue Siemens-Chefin bereits versetzt: Die für das Geschäft in neuen EU-Ländern wie Slowenien und Kroatien verantwortlichen Österreicher bekommen die Regionalverantwortung für Siemens Ungarn doch nicht übertragen. Den Transfer musste Siemens Österreich kürzlich zwar offiziell dementieren, konzernintern galt er aber als abgemacht. Nun kommt eine Light-Variante: Der für das Ostgeschäft zuständige Vorstand Alfred Ötsch geht in den Beirat der Siemens Hungaria und kontrolliert dort die im Münchner Stammhaus als eigenwillig geltenden Siemensianer in Ungarn. (ung, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14.12.2005)