Bagdad - In zwei irakischen Gefängnissen sind nach amerikanischen Angaben insgesamt mehr als 120 Häftlinge misshandelt worden. US-Botschafter Zalmay Khalilzad sagte am Dienstag, von den 173 Insassen des dem Innenministerium unterstehenden Gefängnisses im Bagdader Stadtteil Jadrija seien mehr als 100 misshandelt worden. Die dortigen Zustände waren bereits letzten Monat von US-Truppen aufgedeckt worden.

Khalilzad sagte weiter, in der vergangenen Woche hätten irakische und amerikanische Soldaten zwischen 21 und 26 misshandelte Gefangene in einer weiteren Haftanstalt des schiitisch geführten Innenministeriums gefunden. Das irakische Menschenrechtsministerium hatte am Montag erklärt, lediglich 13 der Männer hätten medizinische Behandlung benötigt. Der US-Botschafter sagte, die Missbrauchsfälle seien nicht hinnehmbar.

Kurz vor der Parlamentswahl könnte dies die Kritik an der schiitisch dominierten Regierung von Ministerpräsident Ibrahim Jaafari verstärken. Die Oppositionsparteien und sunnitische Gruppen haben der Regierung und den Sicherheitsgruppen bereits in der Vergangenheit Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. (APA/AP)