"Wir sind überglücklich", freut sich Johannes Reiss, Direktor des
Österreichischen Jüdischen Museums in Eisenstadt
, "unser Traum ging wirklich in Erfüllung". - Der Traum von der "Biene", der bedeutendsten Auszeichnung für barrierefreie deutschsprachige Websites, die vergangenes Wochenende in Potsdam verliehen wurde. Der Wettbewerb "Barrierefreies Internet eröffnet neue Einsichten" wird seit 2003 jährlich von der "Aktion Mensch" und der "Stiftung Digitale Chancen" in Deutschland ausgeschrieben.
Der einzige österreichische Beitrag
Die maßgeblich von Reiss gestaltete Website des Österreichischen Jüdischen Museums war unter 323 Bewerbern der einzige österreichische Beitrag im Finale (insgesamt 26 Nominierungen) und überzeugte schließlich in der Kategorie "Kultur und Gesellschaft". "Bienen" werden normalerweise in fünf Kategorien vergeben, allein im Bereich "Medien" konnte die Jury heuer keine Auszeichnung verleihen - diese Kategorie war mit nur zwölf Einreichungen am schwächsten besetzt, barrierefrei war gar keine.
Barrierefrei
Zwei zusätzlich programmierte Features machen die Website von Reiss barrierefrei. Eine Version in leichter Sprache: Die Texte - deutsche wie hebräische - überzeugen durch stilistische Einfachheit und syntaktische Klarheit, richten sich vorrangig an Personen mit eingeschränkter Lesekompetenz. Und Videos in Gebärdensprache (mehr als eine halbe Stunde Spieldauer gesamt) über die Geschichte des Museums, die jüdische Gemeinde in Eisenstadt sowie ein virtueller Rundgang durch die Ausstellungen.(Andreas Feiertag, 14. 12. Dezember)