Die österreichische Werbekonjunktur hat 2005 ein "nicht wirklich berauschendes Jahr" hingelegt. Diese Bilanz zog Hans-Jörgen Manstein, Präsident der Österreich-Abteilung der International Advertising Association (IAA), bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Die Prognose für 2006 fällt ebenfalls verhalten aus: Laut Focus Media Research rechnet die werbetreibende Wirtschaft für kommendes Jahr lediglich mit einem Plus der Werbeausgaben von 0,8 Prozent.

Plus 2,9 Prozent gegenüber 2004

2,7 Milliarden Euro wurden laut einer vorläufigen Bilanz von Focus (Basis Jänner bis Oktober) im Jahr 2005 brutto für Werbung ausgegeben. Gegenüber 2004 bedeutet dies ein hochgerechnetes Plus von 2,9 Prozent. "Die Erwartungen waren höher", resümierte Focus-Geschäftsführer Josef Leitner. Immerhin liege man mit diesem Wert aber über dem europäischen Durchschnitt.

Stärkster Werbeträger waren die Printmedien, die 45,2 Prozent des Gesamtwerbekuchens auf sich vereinen konnten. 21,6 Prozent davon gingen an die Tageszeitungen, 12,5 Prozent an Illustrierte und Magazine, 7,3 Prozent an regionale Wochenzeitungen und 3,9 Prozent an Fachzeitschriften. Der TV-Anteil betrug 19 Prozent, wobei das Verhältnis ORF-Private im Vergleich zu 2004 stabil blieb. Hörfunkwerbung machte 6,5 Prozent aus, Außenwerbung 5,3 Prozent und Online-Werbung 0,8 Prozent. Leitner unterstrich die Bedeutung österreichischer Unternehmen für die Werbekonjunktur.

Werbesteuer "unter allen Umständen abschaffen"

Der Markt werde nicht zuletzt gehemmt durch die Werbeabgabe, einer "Maschinensteuer der Werbung", kritisierte Manstein. Sie gehöre "unter allen Umständen abgeschafft." Für die heimischen Werbeagenturen sei 2005 indes "sehr erfolgreich" gewesen: Sie hätten bei internationalen Wettbewerben, allen voran in Cannes, reüssiert. (APA)