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Griechenland: Ausschreitungen am Rande des Generalstreiks

foto: apa/epa/ana/Orestis Panagiotou
Athen - Bei den landesweite Streiks im öffentlichen Dienst und im privaten Sektor am Mittwoch in Griechenland hat es bei einer Demonstration in Athen auch Verletzte gegeben. Rund 30.000 Menschen versammelten sich in Athen und rund 10.000 in der Hafenstadt Thessaloniki. Kleinere Kundgebungen gab es auch in fast allen größeren Städten des Landes. Unter dem Motto "Es reicht" demonstrierten die Streikenden gegen die Einkommenspolitik der konservativen Regierung, Reformen auf dem Arbeitsmarkt, gegen die schwindende Kaufkraft und für die Sicherung von Arbeitsplätzen.

Während der Demonstration von Athen lösten sich rund 50 so genannte Autonome aus der Menschenmenge und warfen Brandflaschen auf einen Polizeiwagen, der völlig ausbrannte. Ferner griffen sie zwei TV-Reporter an und verletzten sie leicht, wie das Fernsehen weiter berichtete.

Verkehrschaos

Am Streik hatten sich nach Gewerkschaftsangaben rund zwei Millionen Menschen beteiligt. Die Regierung sprach dagegen von rund 300.000 Streikenden. Die Auswirkungen des Streiks waren in fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens spürbar. In Zentrum Athens entstand wegen des Streiks der Busse und Bahnen ein Verkehrschaos, da viele Bürger mit ihrem Auto zur Arbeit fuhren. Im Inlandsluftverkehr wurden rund 200 Flüge wurden gestrichen.

Auch die meisten Ministerien, Schulen und Universitäten blieben geschlossen. Auch die Post, die Elektrizitäts- und die nationale Telefongesellschaft sowie die Fähren wurden bestreikt. In Kliniken wurden nur Notfälle behandelt. Die griechischen Journalisten schlossen sich den Protesten an und legten zwischen 11.00 und 15.00 Uhr die Arbeit nieder. Im Fernsehen und Rundfunk gab es nur Musik bzw. Videoclips.

Zu den Streiks hatten die beiden größten Gewerkschaftsverbände - die GSEE im privaten Sektor und die ADEDY im öffentlichen Dienst- aufgerufen. Es sind die größten Proteste dieser Art seit dem Wahlsieg der Konservativen in Griechenland im März 2004. (APA/dpa)