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Viele Hinweise aber noch keine heiße Spur am Tag nach dem Brand in der WU Wien.

Foto: APA/Pfarrhofer
Wien - Noch keine "heiße" Spur gab es am Donnerstag zu dem oder den Brandstiftern, die in der Nacht auf Mittwoch Teile des von Wirtschaftsuniversität (WU) und Universität Wien genutzten Universitätszentrums Althanstraße 1 (UZA 1) am Alsergrund in Schutt und Asche gelegt hatten. Die Polizei verfolgt mehrere Ermittlungsansätze und sieht sich mit einer Vielzahl von Hinweisen und Spuren konfrontiert. Eine Hoffnung der Kriminalisten fußt auf Aufnahmen aus den Überwachungskameras.

Videosichtung wird Tage dauern

"Wir haben unzählige Stunden Bildmaterial, ich spreche von einer Menge von etwa 40 Gigabyte. Die Sichtung wird Tage in Anspruch nehmen", sagte ein Ermittler der APA. Die Annahme: Sind der oder die Täter über einen der überwachten Bereiche wie die Garage gekommen oder gegangen, sind sie vermutlich aufgenommen worden.

Hinweise aus der Bevölkerung

Daneben untersucht die Brandgruppe der Kriminaldirektion 1 (Gruppe Ortner) rund 20 Hinweise, die bisher aus der Bevölkerung gekommen sind. Vier Kriminalisten sind auf den Fall angesetzt. Die Tatortgruppe hat ihre Erhebungen an Ort und Stelle weitgehend abgeschlossen, die vielen Spuren werden jetzt ausgewertet.

Die KD1-Brandspezialisten überprüfen weiters, wer alles leicht Zugang zu jenen Räumen gehabt hat, in denen das Großfeuer seinen Ausgang genommen hat. Vier Flammenherde sind gefunden worden, der größte befand sich in der Biologie-Bibliothek der Universität Wien, die sich im selben Gebäude befindet. Weiters erschnüffelten Polizeidiensthunde im Gang-Bereich der Stiegen B, C und D im ersten Untergeschoss Benzin. Papier und andere leicht entflammbare Materialen waren mit dem Brandbeschleuniger getränkt und angezündet worden.

Denkansatz

Die Suche nach einem möglicherweise verdächtigen Besitzer eines Uni-Schlüssels sei allerdings "nur ein Denkansatz. Es ist nicht gesichert, dass der oder die Täter sich tatsächlich mit einem Schlüssel Zutritt verschafft haben", betonte ein Kriminalist. "Es gibt in der Universität mehrere Zugänge, die ab einer gewissen Uhrzeit gesperrt sein müssten. Es ist aber nicht gesichert, dass das wirklich der Fall war."

Das Motiv hinter der Brandstiftung lag im Dunkel. "Es ist noch in keiner Richtung einschränkbar", betonte der Ermittler. (APA)