Der Handel mit den teuren Fischeiern wird vom Washingtoner Artenschutzabkommen Cites geregelt. Er ist genehmigungspflichtig oder gänzlich verboten. Nur weniger als 250 Gramm dürfen ohne Bewilligung in die EU eingeführt werden. Die UN-Behörde mit Sitz in Genf verhängt jährliche Quoten, die im vergangenen Jahr auf etwa 120 Tonnen gesenkt wurde. Während der legale Handel zwischen 1998 und 2003 um 70 Prozent zurückgegangen sei, habe der steigende illegale Verkauf die Lücke sehr wahrscheinlich gefüllt, erklärten der World Wide Fund for Nature und Traffic.
Beschlagnahmen
Bei den Beschlagnahmen seit 2000 stehe Deutschland mit 2.224 Kilogramm an der Spitze, gefolgt von der Schweiz (2.067), den Niederlanden (1.920), Polen (1.841) und Großbritannien (1.587), berichtete der World Wide Fund for Nature. Im Jahr 2004 wurden in Österreich lediglich vier Kilogramm geschmuggelter Kaviar bemerkt, 2003 in einem einzigen Fall 100 Kilo. Die Dunkelziffer liege weit höher. "Gelangt der Kaviar einmal in die EU, wird kaum mehr kontrolliert - die Spur des Geschmuggelten verliert sich", kritisierte Jutta Jahrl vom WWF. Was in Autos über die Grenze nach Österreich gebracht werde, könne nicht registriert werden. "Die Kontrollen müssen auch abseits der Flughäfen erhöht werden", forderte die Artenschutzexpertin.