London - Die britischen Behörden halten nach Informationen der Londoner Zeitung "The Independent" vier Terrorverdächtige seit Jahren fest, ohne diese jemals vernommen oder Anklage gegen sie erhoben zu haben. Die drei Algerier und ein Palästinenser wurden nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auf Basis der verschärften britischen Anti-Terror-Gesetze gemeinsam mit zwölf weiteren Verdächtigen ohne Verfahren festgenommen und in ein Hochsicherheitsgefängnis gebracht, wie die Zeitung am Donnerstag berichtete. Gegenüber der Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) berichteten die Männer von körperlichen und seelischen Schäden, die sie durch die Haft erlitten hätten. Vor einem Jahr erklärten die Lordrichter, das oberste britische Berufungsgericht in Zivil- und Strafsachen, die Inhaftierung der vier Männer für unrechtmäßig. Sie wurden daraufhin entlassen, dürfen aber nur unter strengen Auflagen das Haus verlassen. Ein amnesty-Sprecher bezeichnete es gegenüber der Zeitung als "schockierend", dass diese "angeblichen internationalen Terroristen" seit ihrer Festnahme nicht ein einziges Mal befragt worden seien. Die Männer würden seit vier Jahren ihrer Freiheit beraubt, obwohl sie bisher weder angeklagt noch verurteilt worden seien. (APA/AFP)