Leipzig - Mehr als 700 Autoren aus 144 Verlagen sind für den Preis der Leipziger Buchmesse 2006 nominiert. Wie am Donnerstag mitgeteilt wurde, hat sich damit die Zahl der beteiligten Verlage gegenüber der Premiere des Preises im vergangenen Jahr um 30 Prozent erhöht, die Zahl der Einsendungen stieg um 20 Prozent. Jurysprecher Martin Lüdke wies darauf hin, das die sieben Jurymitglieder selbst noch Nominierungen für den mit insgesamt 45.000 Euro dotierten Preis vornehmen können.

Laut Lüdke hat der erst zum zweiten Mal ausgelobte Preis schon jetzt eine enorme Bedeutung für die deutsche Literaturszene. "Autoren und Bücher, die es auf die 15 Titel umfassende Shortlist schaffen, sind im Gespräch", sagte Lüdke. Zwar seien Literaturkritiker nicht dazu da, Bücher zu verkaufen, sie könnten aber durch ihre Empfehlungen durchaus zum kommerziellen Erfolg eines Werkes beitragen. "In diesem Sinne nutzt der Preis vor allem den Autoren", meinte der Literaturexperte des Südwestrundfunks.

"Reizklima der Veranstaltung"

Jury-Mitglied Sigrid Löffler sagte, sie sehe der Auseinandersetzung mit den von den Verlagen benannten Büchern mit Spannung entgegen. "Zu unserem Glück und zu meiner persönlichen Freude sind sehr interessante Autoren auf dieser Liste", äußerte sie. Es seien Bücher dabei, auf die sie schon lange gewartet habe. Löffler meinte, Deutschland sei nach wie vor ein gutes Literaturland, trotz "allen defätistischen Geredes." Der "Preis der Leipziger Buchmesse" beziehe seine Qualität unter anderem aus dem "Reizklima der Leipziger Veranstaltung, wo sich Autoren, Verlage, Publikum und Handel" träfen.

Der Preis der Leipziger Buchmesse wird in den Kategorien Belletristik, literarisches Sachbuch und Übersetzung verliehen. 2005 gingen die Preise an Terézia Mora, Rüdiger Safranski und Thomas Eichhorn. Die Preisverleihung findet am 16. März 2006 statt, dem Eröffnungstag der Leipziger Buchmesse. (APA/AP)