Madrid - Das spanische Parlament hat am Donnerstag eine heftig umstrittene Bildungsreform verabschiedet. Das Vorhaben sieht unter anderem eine Abwertung des Fachs Religion an den Schulen vor. Vor einem Monat hatten etwa 500.000 Spanier auf einer Kundgebung kirchlicher und konservativer Gruppen in Madrid gegen die Reform protestiert.

Im Parlament stimmten die regierenden Sozialisten und mehrere Regionalparteien für das Gesetz, die konservative Volkspartei votierte dagegen. Nach der Bildungsreform spielt die Religionsnote für die Versetzung oder den Schulabschluss künftig keine Rolle mehr. Bisher wurde Religion wie jedes andere Fach bewertet.

Die Gegner der Reform bemängelten, dass die Neuregelung zu einer Verschlechterung des Bildungsniveaus in Spanien führen werde. Das Gesetz erleichtere die Versetzung auch bei schlechten Noten, verringere die staatliche Unterstützung für Privatschulen und schränke die Möglichkeit der Eltern bei der Wahl der Schule für ihre Kinder ein. Demgegenüber betonte die Regierung von Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero, die Reform werde für mehr Chancengleichheit sorgen und die Qualität der Schulbildung erhöhen. (APA/dpa)