Applaus für Entscheidung
Die Verfassungsänderung wurde im Parlament (Saeima, 100 Abgeordnete) mit der notwendigen Mehrheit von 65 zu sechs Stimmen bei neun Enthaltungen angenommen. Laut der baltischen Nachrichtenagentur BNS quittierten zahlreiche der MandatarInnen das Abstimmungsergebnis mit Applaus. Der Antrag war von der christlich-konservativen "Lettischen Erste Partei" eingebracht worden, die an der Mitte-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Aigars Kalvitis beteiligt ist.
Im Artikel 110 der lettischen Verfassung heißt es nunmehr "Der Staat schützt die Ehe - die Vereinigung zwischen einem Mann und einer Frau, die Familie, die Rechte der Eltern und Kinder". Bisher standen nur die Familie sowie die Rechte der Eltern und Kinder unter ausdrücklichem Verfassungsschutz.
Klare Diskriminierung
ILGA Latvija kündigte Widerstand und unter anderem den Gang zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte an. Der Vorsitzende Imants Kozlovskis sieht in der neuen Verfassungsbestimmung die klare Diskriminierung eines Teils der Gesellschaft. "Die Parlamentarier fördern den Hass gegen sexuelle Minderheiten", so Kozlovskis gegenüber der Nachrichtenagentur BNS.
Proteste im Vorfeld