Wien - Nach den Vorwürfen eines Iraners, er sei von zwei Wiener Polizisten nach seiner Festnahme misshandelt worden, soll schon am Freitag die Wiener Staatsanwaltschaft erste Ergebnisse der internen Polizeiermittlungen bekommen. Das Büro für besondere Ermittlungen (BBE) der Bundespolizeidirektion Wien hat nach einem STANDARD-Bericht die Untersuchung des Falles begonnen.

Der 25-Jährige wirft zwei Polizisten vor, ihn am vergangenen Montag nach seiner Festnahme wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt im Streifenwagen mit einem Band gewürgt und geschlagen zu haben. Zuvor war es in Wien-Hernals zu einer Auseinandersetzung um einen Strafzettel für falsches Parken gekommen. Aus Sicht des zuständigen Wachkommandanten habe sich der Mann dabei "wüst gebärdet" und die Beamten bespuckt. Misshandelt sei er von diesen aber nicht worden.

Die Version des Betroffenen, bei dem Ärzte im Wiener AKH Stunden später noch Würgemale am Hals und einen Bluterguss plus Beule am Kopf festgestellt haben, lautet anders. Die Polizisten hätten ihn rassistisch beschimpft, worauf ein reines Wortduell entstanden sei.

"Wir haben einen Akt angelegt, nachdem wir von dem Vorwurf erfahren haben, und den Betroffenen mittlerweile befragt", erklärt BB-Leiter Christian Felix am Donnerstag. Nun müsse die Staatsanwaltschaft entscheiden, wie weiter vorgegangen wird. (Michael Möseneder, DER STANDARD - Printausgabe, 16. Dezember 2005)