Zagreb - Die Anklagen gegen den vor einer Woche festgenommenen kroatischen General Ante Gotovina und gegen die Generäle Ivan Cermak und Mladen Markac könnten zusammen behandelt werden. Die gemeinsame Gerichtsverhandlung vor dem UNO-Tribunal werde dann nicht vor 2007 beginnen, erklärte Anton Nikiforov, politischer Berater von Chefanklägerin Carla del Ponte, gegenüber der kroatischen Tageszeitung "Jutarnji list" (Donnerstag-Ausgabe).

"Die definitive Entscheidung hängt nicht von der Anwaltschaft ab, aber es ist im gemeinsamen Interesse, dass die Gerichtsverhandlung früh beginnt, weil einer der Angeklagten im Gefängnis ist", so der politische Berater der UNO-Chefanklägerin. Die Gerichtsverhandlung gegen Cermak und Markac war laut Nikiforov bis 2008 geplant.

Markac und Cermak sind ebenso wie Gotovina wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen während und nach der Operation "Sturm" zur Rückeroberung der von den Serben kontrollierten Krajina im Jahr 1995 angeklagt. Gegen Gotovina wurde im Juni 2001 Anklage erhoben. Seither war er auf der Flucht. Markac und Cermak wurden im März 2004 angeklagt. Sie stellten sich im März des Vorjahres dem UNO-Tribunal in Den Haag und wurden im Dezember bis zum Prozessbeginn freigelassen. (APA)