Debatten
Die Grünen fordern vom kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzengger die Rückgabe des Ehrenrings der Stadt und eine Umbenennung des nach ihm getauften Stadions. SPÖ und KPÖ gehen dabei mit der Grünen Clubchefin Sigi Binder d’accord und führen dies auf ihre Ablehnung der Todesstrafe zurück, die einem Stadion als einem De-facto-Denkmal widerspreche.
ÖVP dagegen
Der ÖVP-Bürgermeister der „Stadt der Menschenrechte“ Graz, Siegfried Nagl betonte am Freitag erneut, ebenfalls „ein absoluter Gegner der Todesstrafe zu sein“. Er ist aber – selbst für den Fall, dass sich ein Sponsor für das Stadion fände – gegen einen neuen Namen. Menschenrechtsverletzungen in der Türkei waren für Nagl zuletzt wiederholt ein Grund, sich gegen den türkischen EU-Beitritt zu verwahren.
Den Grünen glaubt Nagl das Engagement für Menschenrechte, die durch jede Exekution verletzt werden, nicht: Die „unbemerkteste Fraktion des Gemeinderates“ wolle sich wichtig machen. „Mir ist es lieber, der Name bleibt und wir bleiben mit Arnie im Gespräch“, schließt der überzeugte Katholik Nagl, der glaubt, Schwarzenegger müsse sich „das mit dem Herrgott“ ausmachen. Ansonsten habe man sich rauszuhalten.
Das Gespräch mit „Arnie“ aber ist seit Jahren ein Monolog. Die Briefe Nagls, in denen er Schwarzenegger bat, die Todesstrafe auszusetzen, wurden ignoriert. Der berühmte Auslandsösterreicher bringt seine Grazer Wurzeln seltener zur Sprache als Kreise der ÖVP.
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Als im Oktober 2003 der kalifornische Recall der triumphale Einstieg Schwarzeneggers in die Politik wurde, veranstaltete die ÖVP in Graz ein Fest. Die geplante Reise Waltraud Klasnics zur Inauguration Schwarzeneggers scheiterte aber an einer nicht vorhandenen Einladung. Ex-Wirtschaftslandesrat Herbert Paierl samt Delegation wurde vom „Terminator“ in Sacramento kurz darauf versetzt.