Die Schauspielerin Ulrike Folkerts ("Tatort") will nicht länger als Galionsfigur für die Schwulen- und Lesbenszene
vorgeführt werden. "Es ein Problem, dass die Szene auf mich viel projiziert und mich gerne als Vorreiterin sehen würde", sagte die 38-Jährige.
"Es ist anstrengend, und ich habe keine Lust, da vorweg zu marschieren und für Heirat oder so irgendetwas meinen Kopf hinzuhalten." Seit
dem unfreiwilligen Outing als Lesbe durch die Presse störe es sie sehr, dass ihr Umfeld und besonders ihre Freundin genau in Augenschein
genommen würden und dass über sie getuschelt werde. "Das ist nicht ganz einfach auszuhalten."
Andererseits freue es sie, dass ihr Bekenntnis zur Homosexualität anderen Frauen Mut mache, sagte Folkerts. Sie bekomme oft Briefe von
Frauen, die nun auch zu ihrer Neigung stehen wollten. Sie finde es "schon erschreckend, wie wenig Promis sich outen", sagte sie. Schließlich
gebe es in der Branche viel mehr Lesben als sie, Hella von Sinnen und Maren Kroymann.
Beruflich möchte die beliebte TV-Kommissarin nach elf Jahren "Tatort" auch einmal in andere Rollen schlüpfen und "Seiten zeigen, die noch
niemand gesehen hat". Etwas Komödiantisches spielen - "das habe ich drauf und auch Lust darauf". Den "Tatort" wolle sie natürlich weiter
machen, weil sie dabei auch Einfluss auf die Figur der Lena Odental nehmen könne.
Zu Serienrollen als "Frau Doktor Soundso" habe sie jedoch keine große Lust. "Ich möchte mir nach elf Jahren 'Tatort' nicht noch so einen
Stempel aufdrücken lassen." Könnte sie sich eine Traumrolle aussuchen, dann wäre sie im Agentenfilm "Nikita" oder als eine der
Darstellerinnen von "Aimee und Jaguar" aufgetreten.
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(APA/pd)