Berlin - Die Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) ist von den deutschen Banken bisher kaum an Kunden weitergegeben worden - weder im Guten noch im Schlechten. Dies ergab eine Umfrage der "Welt am Sonntag" unter 26 Geldinstituten. Demnach verbesserten lediglich die Frankfurter und die Berliner Sparkasse ihre Konditionen für Tagesgeldanlagen leicht. Allerdings bieten beide auch weiterhin nur eine vergleichsweise niedrige Verzinsung an.

Zugleich verzichteten die Banken aber auch darauf, die Sätze für Dispo- und Konsumentenkredite zu erhöhen. Einige Institute hätten ihre Raten sogar gesenkt. Als Grund sei der harte Wettbewerb in diesem Segment angegeben worden.

Lediglich für Festgeldanlagen bekommen laut "WamS" Kunden inzwischen wieder etwas mehr Zinsen. Die Mehrzahl der Banken habe für Geld, das für mehrere Monate oder Jahre angelegt wird, in den vergangenen Wochen ihre Zinskonditionen verbessert.

Allerdings orientierten sich auch diese Sätze nicht am Leitzins der EZB, sondern am Kapitalmarkt. Hier sei bereits seit zwei Monaten eine Aufwärtsbewegung bei mittel- bis langfristigen Zinsen zu verzeichnen. Die EZB hatte am 1. Dezember den Leitzins leicht um 0,25 Punkte auf 2,25 Prozent angehoben. (APA)