Essen - Europas größter Schuheinzelhändler Deichmann
will seine internationale Expansion im kommenden Jahr kräftig
vorantreiben und in drei weiteren Ländern an den Start gehen. 2006
sei die Eröffnung erster Geschäfte in der Türkei, in Schweden sowie
in Kroatien geplant, kündigte der Vorsitzende der Geschäftsführung
des Essener Familienunternehmens, Heinrich Deichmann, in einem
dpa-Gespräch an.
Im Jahr 2007 stehe dann auch Slowenien auf dem Programm.
Mittelfristig sei auch Russland ein Markt, sagte Deichmann. In
Deutschland sei in den kommenden zehn Jahren die Eröffnung von bis zu
200 weiteren Läden geplant. Das 1913 gegründete Familienunternehmen
ist derzeit weltweit bereits in zwölf Ländern aktiv und beschäftigt
in 2.000 Filialen rund 22.000 Mitarbeiter.
Luxusgüter
Möglichen Anti-Dumping-Maßnahmen in Hinblick auf Importe von
Lederschuhen aus China und Vietnam, wie sie derzeit von der
EU-Kommission diskutiert werden, erteilte Deichmann eine Absage. "Man
kann gar keine vergleichbaren Produkte in Europa mehr herstellen",
sagte er.
Die westeuropäische Schuhindustrie habe sich mittlerweile auf die
Produktion von Luxusgütern spezialisiert und sei gar nicht mehr in
der Lage, vergleichbare Mengen wie in China und Vietnam herzustellen.
"Es ist widersinnig, dass Händler und Kunden bestraft werden. Nützen
würde das niemandem", sagte er. China und Vietnam zählen derzeit zu
den wichtigsten Lieferanten des Essener Unternehmens. (APA/dpa)