Brüssel - Die Europäische Union hat Mazedonien den Status eines Beitrittskandidatenlandes gewährt. Dies beschlossen die EU-Staats- und Regierungschefs in der Nacht auf Samstag auf ihrem Gipfel in Brüssel, wie österreichische Diplomaten bestätigten. Die Nachricht wurde unmittelbar nach der Einigung auf das EU-Langfristbudget 2007-2013 bekannt gegeben.

Frankreich hatte sich zuvor gegen den Kandidatenstatus für Mazedonien quer gelegt, weil die finanziellen Voraussetzungen für zusätzliche Erweiterungen nicht gegeben seien.

"Angesichts der Analyse der EU-Kommission beschließt der Europäische Rat, der früheren jugoslawischen Republik Mazedonien den Kandidatenstatus zu gewähren", heißt es im Schlussdokument für den EU-Gipfel. Darin wird aber auch auf die "Aufnahmefähigkeit" der Union für weitere Mitglieder hingewiesen. Ein Termin für den Beginn von Beitrittsverhandlungen mit Mazedonien wird nicht genannt.

Zagreb begrüßt Entscheidung

Die kroatische Regierung hat die Anerkennung des EU-Beitrittskandidatenstatus für Mazedonien begrüßt. Dies sei die Anerkennung von außergewöhnlichen und verdienstvollen Reformanstrengungen der Regierung von Ministerpräsident Vlado Buckovski, teilte das Kabinett von Premier Ivo Sanader (Kroatische Demokratische Gemeinschaft/HDZ) laut Nachrichtenagentur Hina am Samstag mit. Die Entscheidung bekräftige das Bekenntnis, das die EU 2003 beim Gipfel in Saloniki zur Integration der Länder Südosteuropas abgelegt habe. (APA/Red)