Sydney - Mit massiver Polizeipräsenz haben die
australischen Behörden am Sonntag an den Stränden von Sydney einer
Wiederholung der rassistischen Unruhen vom vergangenen Wochenende
vorgebeugt. Sieben Personen wurden nach Polizeiangaben festgenommen,
weil sie Molotowcocktails bei sich trugen. Die Sicherheitskräfte
sperrten auch insgesamt 31 Straßen, die zum Strand von Cronulla
führten, an dem es am vergangenen Wochenende zu den Unruhen gekommen
war.
Dort hatten rund 5.000 überwiegend betrunkene weiße Jugendliche
Gleichaltrige arabischer Herkunft angegriffen. Später lieferten sie
sich Straßenschlachten mit der Polizei. Am Montagabend kam es zu
Racheakten arabischstämmiger Jugendlicher.
Notstandsgesetz verabschiedet
Als Reaktion auf die rassistischen Übergriffe hatte das Parlament
des Staates New South Wales am Donnerstag in einer Sondersitzung ein
Notstandsgesetz verabschiedet, das es der Polizei erlaubt,
Problemviertel für bis zu 48 Stunden abzuriegeln. Auch dürfen Autos
und Personen jederzeit angehalten und durchsucht werden, Fahrzeuge
und Mobiltelefone können für bis zu sieben Tage beschlagnahmt werden.
Am Wochenende waren 2.000 Polizisten im Einsatz. In der Innenstadt
von Sydney demonstrierten unterdessen 5.000 Menschen gegen Rassismus. (APA)