St. Veit/Glan - Vor zehn Jahren hat die Stadt St. Veit an der Glan ihr Aktienpaket am Kärntner Energieversorger Kelag verkauft, der Erlös von 21,8 Mio. Euro wurde in einen Fonds investiert. Bürgermeister Gerhard Mock (S) zog am Montag Bilanz darüber, was diese Entscheidung der Stadt gebracht hat. Den Zinsertrag bezifferte Mock mit bisher 13,2 Mio. Euro, vom Kapital sind noch 19,8 Mio. Euro vorhanden.

"Wir haben viele Investitionen getätigt, die sich die Stadt sonst nie hätte leisten können", betonte Mock bei einem Pressegespräch in der Herzogstadt. Den durchschnittlichen Zinsertrag über die vergangenen zehn Jahre bezifferte der Bürgermeister mit sechs Prozent netto. Mock: "Das Geld ist konservativ angelegt, und zwar in mündelsichere KESt-freie Anleihen." Mit den investierten 16 Mio. Euro habe man ein Vielfaches davon an Investitionsvolumen ausgelöst, nämlich insgesamt 54,2 Mio. Der Stadt habe dies unter anderem mehr Arbeitsplätze und damit auch mehr Einnahmen beschert.

Professionelle Fondsverwaltung

Die Fondsverwaltung hat man in professionelle Hände gelegt. Die Sparinvest habe ausgezeichnete Arbeit geleistet, meinte der Bürgermeister. Man werde die Art der Veranlagung und die Fondsverwaltung daher auch in Zukunft nicht ändern. Die Entwicklung der Bezirksstadt sei sehr positiv, so habe man in den vergangenen zehn Jahren 150 Hektar Grund zugekauft. Die Wirtschaft floriere, "in der ganzen Stadt gibt es kein einziges leer stehendes Geschäftslokal". Und im Industriepark St. Veit seien in den vergangenen sieben Jahren etwa 1.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Mock wies auch auf die niedrige Pro-Kopf-Verschuldung der Stadt hin, die bei zehn Euro liege.

In Anspielung auf die Diskussion um die Veranlagung der 500 Mio. Euro des Landes aus der Wandelanleihe der Hypo Alpe-Adria-Bank meinte Mock: "Wenn man Geld hat und von einem Zukunftsfonds redet, muss man nachhaltig und zukunftsorientiert agieren." Auch Günther Schupp von der Sparinvest meinte, man dürfe nur investieren, wenn aus dieser Investition auch wieder Erträgnisse erwirtschaftet würden: "Man darf das Familiensilber nicht verkaufen. Der Fonds der Stadt habe sich seit 1995 praktisch verdoppelt, die Erträge seien wieder in die Volkswirtschaft investiert worden.

Keine Risikopapiere

Dass man nicht in Risikopapiere investiere, habe mehrere Gründe, meinte Schupp. So sei es nicht Aufgabe einer Stadtgemeinde, Kapitalrisiken einzugehen. Gleiches gelte etwa für das Land Kärnten. Allein die Schuldensituation des Landes würde etwa ein Investieren in Aktien ausschließen. Kapital auszugeben, ohne über einen "return on investment" nachzudenken, sei in jedem Fall abzulehnen. Werde das Geld veranlagt, bleibe man vermögend und könne trotzdem investieren. "Das dauert halt ein bisschen länger und man kann nicht immer gleich Erfolge präsentieren", fügte Mock hinzu.(APA)