Würzburg - Das Würzburger Anlage-Unternehmen Euro-Gruppe ist zahlungsunfähig. Der Konzern mit zwölf Töchtern habe vergangene Woche Eigenantrag auf Insolvenz gestellt, sagte Insolvenzverwalter Frank Hanselmann am Montag in Würzburg. Aktionärsschützer befürchten, dass rund 40.000 Anleger von der Insolvenz betroffen sind. Sie haben in langfristige Einmalanlagen und Sparpläne investiert. Der Großteil des Anlegergeldes sei mit großer Wahrscheinlichkeit verloren, teilte der Bund für soziales und ziviles Rechtsbewusstsein (BSZ) in Dieburg mit.

Sichere Rendite

Im Zentrum der Insolvenzen steht nach Angaben von Rechtsanwalt Hanselmann die IBEKA AG als Eigentümerin des Grundbesitzes und Bauherrin des Würzburger Hotelturms. Dieses Immobilienprojekt sollte den Anlegern laut BSZ eine sichere Rendite als Altersvorsorge bieten. Die Sachverständigen prüfen jetzt die Vermögenslage der IBEKA und der anderen Unternehmen. Das wird nach Ansicht des Insolvenzverwalters noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Anschließend könne über den Verkauf von Grundstücken und auch die Sanierung einzelner Töchter entschieden werden. Saniert werden könne aber nur, wenn eine so genannte Nachschusspflicht der Anleger bestehe und diese trotz Insolvenz ihre Einlagen halten müssten. Dies sei wegen der vielen verschiedenen Verträge aber noch nicht sicher, sagte Hanselmann. (APA/dpa)