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Alternativer Helm.

Foto: Reuters/del Pozo
London/Stuttgart - Die Formel 1 ist in der rennenlosen Zeit mitunter spannender als während der Saison. Auch das macht sie so beliebt. Das britisch-deutsche Team McLaren-Mercedes gab gestern die Verpflichtung von Fernando Alonso bekannt - und zwar ab der Saison 2007, in der auch das Unternehmen Vodafone als Titelsponsor einsteigt und das Auto auf den melodiösen Namen Vodafone-McLaren-Mercedes hört.

Alonso wurde heuer als jüngster Fahrer (24) und erster Spanier Weltmeister. Weshalb er Renault verlässt, sagte er nicht wirklich (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit spielte auch die Gage eine tragende Rolle). "Es ist für jeden Formel-1-Fahrer ein Traum, zu einem Team zu gehören, das so leidenschaftlich für Leistung und Erfolg arbeitet. Ich bin auf 2007 sehr gespannt und auf die tolle Gelegenheit, für McLaren-Mercedes zu fahren. Es wird für mich ein neuer Anfang und eine große Herausforderung."

Das bedeutet auch, dass einer der beiden aktuellen Piloten, der Finne Kimi Räikkönen oder der Kolumbianer Juan Pablo Montoya, Ende 2006 den Job verliert. Vizeweltmeister Räikkönen soll bei Ferrari bereits einen Vorvertrag als Nachfolger von Michael Schumacher unterschrieben haben. "Zur Zeit reden wir mit Kimi und Juan Pablo über die Saison 2006. Beide werden sich voll und ganz für den Kampf um die Meisterschaften einsetzen. Wir wollen viele Rennen gewinnen, damit 2007 möglicherweise zwei Weltmeister für Vodafone-McLaren-Mercedes fahren", sagte Teamchef Ron Dennis.

Montoyas Engagement wurde 2003 übrigens um mehr als ein Jahr vor dem tatsächlichen Wechsel bekannt gegeben, das ist typisch für Dennis. "Wir sagen immer deutlich und rechtzeitig, dass wir die Besten sein wollen. Dieses Ziel kann man nur mit den besten Mitarbeitern, den besten Fahrern und den besten Sponsoren erreichen. Diese haben wir nun."

Renault: Enttäuschung

Renault-Teamchef Patrick Faure gestand eine gewisse Enttäuschung ein: "Es traf mich hart, als ich von Fernandos Entscheidung informiert wurde. Aber das ist Teil des Lebens. Fernando wird fünf Jahre bei uns gewesen sein, neue Herausforderungen sind für Sportler essenziell." Alonsos Abgang könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich Renault (sinkende Marktanteile in Europa) in absehbarer Zeit aus der Formel 1 zurückzieht.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug ist "glücklich. Wir sind überzeugt, dass die aktive Kommunikation eines solchen Vertrages der richtige Weg ist. Es wäre schlecht gewesen, wenn in einem halben Jahr herauskäme, dass man sich schon länger einig gewesen ist. Wir begrüßen Fernando herzlich. Zunächst wollen und müssen wir 2006 um einen Platz besser abschneiden als 2005." Da war McLaren-Mercedes zweimal Zweiter, in der Fahrer- und der Konstrukteurs-WM. (red; DER STANDARD Printausgabe 20. Dezember 2005)