Nürnberg - Grundig-Insolvenzverwalter Siegfried Beck sieht die Nachfolgegesellschaften des früheren Elektronikkonzerns knapp zwei Jahre nach der Pleite auf gutem Wege. "Durch die Insolvenz können sich die nun selbstständigen Konzernsparten mit neuen Eigentümern besser profilieren und Wachstum erzielen", betonte Reck am Montag in einer Zwischenbilanz der Insolvenzabwicklung. "Die Marke Grundig besitzt nach wie vor Klang", unterstrich Beck.

Die Nachfolgeunternehmen setzten inzwischen wieder rund 800 Mio. Euro im Jahr um; die Belegschaften in Nürnberg und Fürth seien inzwischen um 100 auf zusammen 700 aufgestockt worden. Darüber hinaus beschäftigte die Grundig Business System GmbH in Bayreuth, die an die Beteiligungsgesellschaft Induc AG verkauft wurde, nach einem Restrukturierungsprogramm rund 135 Personen.

Sozialplanverpflichtungen

Dank der hohen Einnahmen beim Verkauf der einzelnen Unternehmensteile könne die insolvente Grundig AG nun auch in vollem Umfang ihre Sozialplan-Verpflichtungen gegenüber den früheren Beschäftigten erfüllen. "Die zweite Rate der Sozialplan-Zahlung wird noch vor Weihnachten überwiesen", betonte der Insolvenzverwalter. Insgesamt habe der Sozialplan ein Volumen von 13 Mio. Euro.

Der Hersteller von Unterhaltungs- und Büroelektronik war nach seiner Insolvenz im Frühjahr 2003 in mehrere Teile aufgespalten worden. So ging die Autoradiosparte, die Grundig Car InterMedia Systems GmbH, an den US-Autozulieferer Delphi. Die Fernsehsparte, die Grundig Intermedia GmbH, übernahm das britisch-türkische Konsortium Alba-Group und Beko-Elektronik. Frühere Grundig Manager kauften die Sparte Satelliten-Empfänger auf. (APA)