Amtsdeutscher Name
Praktischerweise haben die Deutschen für diese Anlage gleich einen einen Ordnung verheißenden amtsdeutschen Namen mit erfunden und sie „Verrichtungsbox“ genannt. Da aber das älteste Gewerbe der Welt mit Sicherheit nicht in Deutschland erfunden wurde – und ein Ansteigen der lüsternen Kundenfrequenz bei Großereignissen ein internationales Phänomen ist, stellt sich in der Folge die Frage, wie damit nur zwei Jahre später bei der Fußball Europameisterschaft umgegangen wird – und wie der Austragungsort Wien sich dafür rüstet.
Nun ist nach einer getuschelten und peinlich anonymen Umfrage in den Gängen des Wiener Rathauses zunächst einmal damit zu rechnen, dass die Kommune für die Gestaltung der Boxen jedenfalls einen Architekturwettbewerb durchführen würde. Eine weitere spontane Reaktion – „Wozu Boxen? Mir ham ja Bratislava“ – wurde unter dem Hinweis auf drohende diplomatische Komplikationen zurückgewiesen.
Nicht kompatibel
Weiters stellte sich heraus, dass der Ausdruck „Verrichtungsbox“ wohl kaum mit der Wiener Mentalität kompatibel wäre und eher abschreckend denn verlockend klänge. Erste Gegenvorschläge ließen nicht lange auf sich warten. Dem Ausdruck „Puderhütten“ wurden nur wenige Chancen eingeräumt, wohingegen der Bezeichnung „Würstel-Stand“ ein gewisser Charme zugesprochen wurde. Allerdings könnten Verwechslungen mit einer anderen Wiener Institution drohen.
Wahrzeichen mit Boxen
Praktischerweise wurde bei dieser inoffiziellen Tuschelumfrage auch darauf hingewiesen, dass es ja bereits in unmittelbarer Nähe zum Happel-Stadion eine bestehende Infrastruktur gebe – ein Wahrzeichen mit Boxen, das bei dieser Gelegenheit anderwärtig genützt werden könne. Aber auch die Umwandlung des Riesenrades in ein „Riesen-Rammel-Rad“ dürfte nur wenig Chancen auf Umsetzbarkeit haben. Da schiene eher noch die Nutzung der Geisterbahn als „Darkroom“ möglich.