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Techniker treffen die letzten Vorbereitungen. "New Horizons" soll am 17. Jänner seine zehnjährige Reise Richtung Pluto antreten.

Foto: REUTERS/Charles W Luzier

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Eine Atlas V-Rakete wird "New Horizons" in den Weltraum bringen. Dannach beschleunigt das Vehikel auf eine Geschwindigkeit, die bislang noch kein Raumfahrtzeug dem Weg zu einem Planeten erreicht hat.

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Washington - Erstmals in der Raumfahrtgeschichte will die US-Weltraumbehörde NASA eine Sonde zum Planeten Pluto schicken. Das etwa zwei mal drei Meter große Vehikel "New Horizons" startet frühestens am 17. Jänner vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida, teilte die NASA am Montag in Washington mit.

Erste Reise zum "eisigen Zwerg"

Der ursprünglich geplante Starttermin 11. Jänner musste wegen kleinerer technischer Probleme verschoben werden. "Das Startfenster ist 35 Tage - wir sind sehr zuversichtlich", sagte Projektleiter Alan Stern. Pluto ist der von der Erde am weitesten entfernte Planet und der einzige, der noch nicht von einer irdischen Sonde untersucht wurde. Er gilt als "eisiger Zwerg", der im Kuiper-Gürtel mehrere Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt seine Bahnen zieht.

Nach Angaben der NASA braucht die Raumsonde für die rund sechs Milliarden Kilometer zehn Jahre. Ziel der Mission sei es, eines der letzten Geheimnisse des Sonnensystems zu lüften, sagte der Direktor der NASA-Abteilung für das Sonnensystem, Andrew Dantzler. Neben der Erkundung der Atmosphäre und der Oberfläche des Planeten verspricht sich die NASA umfangreiche Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems und der Erde.

Schnellstes Raumfahzeug

"New Horizons" wird laut NASA das schnellste Raumfahrtzeug, das jemals zu einem Planeten geflogen ist. In neun Minuten werde es die Umlaufbahn der Erde erreicht haben, Jupiter wird es 13 Monate nach dem Start passieren.

Die NASA arbeitet seit den siebziger Jahren an einer Pluto-Mission. Die Zeit drängt, weil sich der Planet seit 1989 auf seiner elliptischen Bahn von der Sonne entfernt und erst in mehr als 100 Jahren wieder annähert. Mit dem schwächer werdenden Sonnenlicht wird die Oberfläche und die Atmosphäre des Planeten immer eisiger.

Kleiner als der Mond

Pluto ist der neunte und äußerste Planet in unserem Sonnensystem. Er ist kleiner als der Erdenmond und wurde erst 1930 entdeckt. Manche Wissenschafter bezweifeln seit der Entdeckung ähnlicher Objekte vergleichbarer Größe am Rand des Planetensystems, dass es sich überhaupt um einen Planeten handelt.

Pluto wird wahrscheinlich nicht nur von einem, sondern von insgesamt drei Monden umkreist. Nach der Entdeckung des Mondes Charon im Jahr 1978 war das Weltraumteleskop "Hubble" vor wenigen Wochen auf zwei weitere kleine Monde gestoßen. Die beiden Trabanten haben laut NASA einen Durchmesser von 45 und 160 Kilometer und umkreisten Pluto in einer Entfernung von 44.000 Kilometer. "Hubble" soll bei der nächsten Beobachtung von Pluto im kommenden Februar die Funde bestätigen. (APA/dpa)