Wladiwostok - Rund einen Monat nach dem Chemieunglück am chinesischen Fluss Songhua haben die Behörden in den flussabwärts gelegenen Gebieten Russlands Entwarnung gegeben. Die Giftwerte im Fluss Amur seien konstant niedrig, gab das Katastrophenschutzministerium am Montag bekannt. Dies betreffe den Giftstoff Benzol, von dem hundert Tonnen in den Songhua geraten war.

Der weniger giftige Stoff Nitrobenzol habe die offiziellen Grenzwerte bei einer Probe um fünf Prozent überstiegen. Der Giftteppich erstrecke sich derzeit über 190 Kilometer auf russischem Territorium. Am Mittwoch soll er die 600.000-Einwohner-Stadt Chabarowsk erreichen.

Nach der Explosion in einer Chemiefabrik in Jilin am 13. November waren rund hundert Tonnen Benzol in den Fluss Songhua gelangt, der in den Amur mündet. In der chinesischen Millionenstadt Harbin musste daraufhin fünf Tage lang das Leitungswasser abgedreht werden. Das Umweltministerium in Peking kündigte die Überprüfung aller großen Fabrikanlagen an Flüssen an, um eine erneute Katastrophe dieser Art zu vermeiden. (APA/AFP)