Seoul/Pjöngjang - Nordkorea will sein Atomprogramm fortsetzen, sollten die USA nicht wie zugesagt einen Leichtwasserreaktor zur Stromgewinnung liefern. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag berichtete, würde ein Aufschub der in Aussicht gestellten Lieferung des US-Reaktors die Führung in Pjöngjang zwingen, die Entwicklung eines eigenen Reaktortyps voranzutreiben. Der US-Regierung wurde vorgeworfen, "in einem beispiellosen Akt der Arroganz" Vereinbarungen zu brechen.

Die USA machen Hilfen beim Bau des Leichtwasserreaktors von der vollständigen Beendigung des Atomprogramms und der "sofortigen und nachweisbaren" Beseitigung der Nuklearwaffen abhängig. In der jetzt von der Agentur KCNA verbreiteten Erklärung heißt es jedoch, dass Pjöngjang erst dann zu einer nuklearen Abrüstung bereit sei, wenn man sich "vor der nuklearen Bedrohung durch die USA sicher fühlen kann".

Nordkorea hatte Anfang des Monats die Fortsetzung der sechsseitigen Atomgespräche mit den USA, Südkorea, China, Russland und Japan von der Aufhebung bestehender finanzieller Sanktionen der Amerikaner gegen nordkoreanische Firmen abhängig gemacht. Die Pekinger Sechser-Gespräche waren im November mit der Erklärung des Gastgebers China unterbrochen worden, dass sich die Teilnehmer auf eine baldige Wiederaufnahme geeinigt hätten. (APA/dpa)