Obwohl noch keine Endergebnisse vorlägen, beglückwünsche die US-Regierung Morales zu seinem "offensichtlichen Sieg". US-Außenministerin Condoleezza Rice sagte, die Beziehungen zwischen beiden Ländern hingen vom "Verhalten" der neuen Regierung unter Morales ab. Wenn die neue Regierung "demokratisch" regiere und "für Zusammenarbeit offen" sei, würden die USA Bolivien helfen.
Morales ist Washington allerdings nicht besonders geneigt. Der Aymara-Indianer trat für die Verstaatlichung der Erdöl- und Gasvorkommen ein. Zudem forderte er eine Abkehr von Washingtons "Null-Drogen"-Politik und den freien Koka-Anbau in Bolivien. Das Andenland ist weltweit der drittgrößte Produzent von Koka, einer Heilpflanze, deren getrocknete Blätter die Urbevölkerung seit Jahrhunderten als anregendes, Hunger und Durst linderndes Mittel kaut, die aber zugleich auch als Rohstoff für Kokain dient.