Washington - Die USA haben die Wahlen in Bolivien begrüßt und dem linksgerichteten Sieger der Präsidentschaftswahl, Evo Morales, zum Sieg gratuliert. Die friedlich Wahlen seien ein Zeichen der demokratischen Gesinnung des bolivianischen Volkes, erklärte der Sprecher des US-Außenamts, Jan Edmondson, am Montag (Ortszeit) mit Blick auf die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in dem südamerikanischen Land.

Obwohl noch keine Endergebnisse vorlägen, beglückwünsche die US-Regierung Morales zu seinem "offensichtlichen Sieg". US-Außenministerin Condoleezza Rice sagte, die Beziehungen zwischen beiden Ländern hingen vom "Verhalten" der neuen Regierung unter Morales ab. Wenn die neue Regierung "demokratisch" regiere und "für Zusammenarbeit offen" sei, würden die USA Bolivien helfen.

Morales ist Washington allerdings nicht besonders geneigt. Der Aymara-Indianer trat für die Verstaatlichung der Erdöl- und Gasvorkommen ein. Zudem forderte er eine Abkehr von Washingtons "Null-Drogen"-Politik und den freien Koka-Anbau in Bolivien. Das Andenland ist weltweit der drittgrößte Produzent von Koka, einer Heilpflanze, deren getrocknete Blätter die Urbevölkerung seit Jahrhunderten als anregendes, Hunger und Durst linderndes Mittel kaut, die aber zugleich auch als Rohstoff für Kokain dient.

Morales kündigte bereits an, dass seine Regierung eng mit anderen "Anti-Imperialisten" zusammenarbeiten werde und bekräftigte seine Bewunderung für den kubanischen Staats- und Parteichef Fidel Castro und Venezuelas linksnationalistischen Präsidenten Hugo Chavez. Beide sind in Washington nicht gut gelitten. (APA)