Moskau - Der milliardenschwere russische Gaskonzern
Gasprom hat nach einem Zeitungsbericht den Fußball-Spitzenklub Zenit
St. Petersburg übernommen. Der Kaufpreis habe 25 bis 33 Millionen
Euro betragen, berichtete am Dienstag die in Moskau erscheinende
Wirtschaftszeitung "Wedomosti" unter Berufung auf Quellen bei Gasprom
und Zenit. Der Klub aus der Heimatstadt von Präsident Wladimir Putin
steht im laufenden UEFA-Cup in der Runde der letzten 32 Teams.
Der vom Kreml kontrollierte Konzern Gasprom war bisher als
Minderheitsaktionär an Zenit beteiligt. In der Vorwoche habe der
ebenfalls aus St. Petersburg stammende Gasprom-Chef Alexej Miller die
Übernahme von mehr als 70 Prozent der Zenit-Anteile vom Bankhaus
Sankt Petersburg vollzogen, hieß es. Die Mannschaft, die in der
abgelaufenen Saison den 6. Platz in der russischen Meisterschaft
belegte, verfügte zuletzt nach Schätzungen über ein Jahresbudget von
20 Millionen Euro.
Gewalttätige Zenit-Fans hatten ihrem Verein am Wochenende
Negativschlagzeilen beschert. Etwa 300 Hooligans beteiligten sich am
Sonntagabend an Krawallen in St. Petersburg. Der Polizei gelang es
nur durch Schüsse in die Luft, die aggressiven Fußballanhänger
auseinander zu treiben. Mindestens sechs Beamte wurden bei den
Auseinandersetzungen verletzt.
Abgesehen von Roman Abramowitschs Engagement bei Chelsea London
immer mehr russische Milliardäre und Großunternehmen heimische
Spitzenklubs. Den spektakulärsten Sponsorenvertrag mit 45 Millionen
Euro für drei Jahre handelte im März 2004 der Moskauer Verein ZSKA
mit dem damals noch von Abramowitsch kontrollierten Ölkonzern Sibneft
aus. Die Finanzspritze zeigte Wirkung: Im Mai dieses Jahres gewann
ZSKA als erstes russisches Team den UEFA-Cup.(APA/dpa)