Frankfurt/Main - Die Deutsche Börse und die Vierländer-Börse Euronext wollen einem Pressebericht zufolge zusammenarbeiten, streben aber keinen Zusammenschluss an. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstagausgabe) arbeiten beide Unternehmen an einer mittelfristigen Annäherung in zentralen Bereichen wie den Handelssystemen und der Abwicklung (Clearing).

Deutsche-Börse-Vorstandschef Reto Francioni und seine Kollege bei Euronext, Jean-Francois Théodore, hätten mehrmals in den vergangenen Wochen über diese Themen gesprochen, zitierte das Blatt Börsenkreise.

Gemeinsame Asien-Strategie

Auch bei der Auslandsexpansion werde über eine gemeinsame Asien-Strategie oder auch einen Einstieg von Euronext als Partner bei der defizitären Terminbörse der Deutschen Börse in den USA, der Eurex US, nachgedacht. Damit könnten die beiden Börsen mittelfristig in ihren Strukturen zusammenwachsen, ohne ihre Eigenständigkeit nach außen abzugeben, schreibt die "FAZ". Die Deutsche Börse wollte die Angaben nicht kommentieren.

Wegen des starken Konkurrenzkampfes erwarten Experten weitere Fusionen unter den europäischen Börsen. Die französische Tageszeitung "Le Figaro" hatte Mitte Dezember berichtet, die Frankfurter Börsenführung habe Euronext einen Zusammenschluss angeboten. Zuvor waren die Frankfurter mit ihrem Angebot für die Londoner Stock Exchange am Widerstand der eigenen Aktionäre gescheitert. Auch Euronext interessiert sich für die britische Rivalin. (APA)