Madrid - Juan Ramon Lopez wird den spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid bis zum Saisonende betreuen. Dies gab der Klub am Dienstag auf seiner Homepage bekannt. Lopez Caro, der zuvor die B-Mannschaft der "Königlichen" betreut hatte, war am 4. Dezember nach der Entlassung des Brasilianers Vanderlei Luxemburgo zum Chef-Trainer aufgestiegen.

Bisher ist es dem 42-Jährigen aber noch nicht gelungen, Real auf die Erfolgsspur zu führen. In den drei Pflichtspielen unter seiner Führungen schafften die Madrilenen bei einer Niederlage und einem Remis nur einen Sieg und liegen in der Meisterschaft bereits acht Punkte hinter Barcelona.

Ende der "brasilianischen Ära"

Auch innerhalb der Mannschaft scheint nicht alles zum Besten zu stehen. So will Ronaldo nach einem Zeitungsbericht so schnell wie möglich weg von Real. Für den Brasilianer und seine Landsleute Roberto Carlos, Robinho und Julio Baptista sind harte Zeiten angebrochen. Die Stars sind bei den Fans in Ungnade gefallen, die den "Clan der Brasilianer" für die Misere des Teams verantwortlich machen.

Ronaldo habe die Vereinsführung schon über seine Wechselabsichten informiert, berichtete die Zeitung "ABC". Demnach habe er "genug von den Fans und von der Mannschaft" und trauere seinem Landsmann Vanderlei Luxemburgo nach, den Real vor zwei Wochen als Trainer entlassen hatte.

"Die Leute sollen uns unterstützen. Die Partien im Bernabeu sind für uns wie Auswärtsspiele", beklagte sich Ronaldo schon vor Wochen über die Pfiffe auf den Rängen. Am Sonntag nach dem 1:1 gegen Osasuna schlug er in dieselbe Kerbe: "Mit diesen Zuschauern ist es immer das Gleiche."

Die Presse spekuliert über eine mögliche Rückkehr Ronaldos zu Inter Mailand. Inter-Boss Massimo Moratti meinte dazu: "Das ist nicht ausgeschlossen. Aber derzeit ist eine Rückkehr nur ein Traum." Der Torjäger, dessen Vertrag bis 2008 läuft, ist bei Real nicht der einzige Brasilianer, der den Notausgang zu suchen scheint. "Die Tage von Roberto Carlos in Madrid sind ebenfalls gezählt", schreibt "ABC". "Die Frage ist nur, ob der Verteidiger von sich aus geht oder ob der Verein aktiv wird." (APA/Reuters)