Frankfurt - Der deutsche Arzneimittelhersteller
Schwarz Pharma ist mit seinem Hoffnungsträger Neupro zur Behandlung
einer fortgeschrittenen Parkinson-Erkrankung einen wichtigen Schritt
vorangekommen. Schwarz Pharma habe mit dem Pflaster positive
Ergebnisse in der letzten Phase der klinischen Entwicklung erzielt,
teilte das Monheimer Unternehmen am Dienstag mit.
Die klinische Phase-III-Studie in Europa sei damit erfolgreich
abgeschlossen worden. Schwarz Pharma habe nun alle erforderlichen
Unterlagen zusammen, um die Zulassungsanträge für Neupro zur
Behandlung fortgeschrittener Parkinson-Erkrankung einzureichen. Die
Anträge sollen im Laufe des nächsten Jahres gestellt werden.
Per Pflaster
Die Behandlung mit dem Pflaster mit dem Wirkstoff Rotigotin habe
die so genannte "Off-Zeit", während der sich die Patienten schlecht
bewegen können, deutlich verkürzt. Zudem hätten sich die Patienten
deutlich länger ohne Störungen bewegen können. Mehr als 90 Prozent
der Teilnehmer setzten die Behandlung mit Neupro fort. Üblicherweise
müssen Medikamentenkandidaten drei Phasen der klinischen Erprobung am
Menschen erfolgreich durchlaufen, bevor für sie ein Zulassungsantrag
gestellt werden kann.
Für die Behandlung der Parkinson-Erkrankung im frühen Stadium hat
Schwarz Pharma bereits Zulassungsanträge für Neupro in Europa und den
USA gestellt. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der
europäischen Arzneimittelbehörde EMEA hatte Ende vergangener Woche
das Medikament zur Zulassung empfohlen. Üblicherweise folgt die
Europäische Kommission den Empfehlungen des CHMP binnen 90 Tagen.
Damit winkt den Monheimern bereits im ersten Quartal 2006 die
EU-Zulassung. Neupro ist einer der größten Hoffnungsträger des
Monheimer Konzerns mit erwarteten jährlichen Spitzenumsätzen von
insgesamt rund 350 Mio. Euro. (APA/Reuters)