Wien - Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) fördert acht Projekte im Bereich "Life Sciences" mit insgesamt rund fünf Mio. Euro. Ausgewählt wurden sie aus 47 Anträgen, die in einem "Call", einem Förderwettbewerb, eingereicht wurden. Die Projekte reichen von der Alzheimer-Forschung bis zur Untersuchung biotischer Phänomene bei der Stickstoff-Düngung.

"Wäre ich Heurigensänger, würde ich immer das goldene Wiener Hirn besingen", erklärte Bernhard Görg, ehemals Wiener ÖVP-Obmann und nun Vizepräsident des WWTF, bei der gemeinsamen Präsentation mit Bürgermeister Michael Häupl (S) im Rathaus. Mit der nunmehrigen Juryentscheidung werde wieder ein klares Bekenntnis dazu abgegeben.

Ausgewählt wurden die Projekte von einer Jury unter Vorsitz von Prof. Fritz Bach von der Harvard Medical School. Grundlage waren 150 Gutachten von ausschließlich internationalen Peers. "Da kann es keine Mauschelei geben", betonte Görg. Insgesamt hat der WWTF seit seiner Gründung Ende 2001 rund 21 Mio. Euro vergeben.

Wenige Leute bekommen viel Geld

Fonds-Geschäftsführer Michael Stampfer umriss die Vorgangsweise des WWTF: "Wir geben wenigen Leuten relativ viel Geld, und zwar nach langem Überlegen." Bei diesen sei man aber sicher, in Zukunft noch sehr viel von ihnen hören zu werden. Frauen und junge Wissenschafter seien besonders aufgerufen gewesen, sich zu bewerben, was sich auch im Juryurteil widerspiegle.

Häupl betonte, dass sich Wien mit dem Fonds in Wissenschaftskreisen einen Ruf der Verlässlichkeit, Objektivität und Exzellenz erarbeitet habe. Er räumte ein, dass die Beteiligung der AVZ-Stiftung an der HypoVereinsbank (HVB) nicht die erwarteten Dividenden für den Fonds erbracht habe. Eine Finanzierungslücke habe es aber nie gegeben. Durch die UniCredit als neuen Kooperationspartner der BankAustria Creditanstalt erhoffe er sich jedenfalls eine leichtere Stiftungsarbeit für die AVZ, so Häupl. (APA)