Der Finanzmittelüberschuss (Cashflow) ist bei jeder Uni positiv, in Summe beträgt er 183 Millionen Euro, sagte Hochschulsektionschef Friedrich Faulhammer Montagabend bei der Bilanzpräsentation im Bildungsministerium. Der Cashflow erfasst nur die echten Zahlungsmittelströme, also das, was an Finanzmitteln mehr hineingekommen ist, als ausgegeben wurde. Bei Gewinnen können auch Abschreibungen berücksichtigt werden.
Zielpunkt null
Die Verluste von fünf Unis irritieren Faulhammer nicht: "Sie haben schon Geld investiert und nicht angespart." Generell täten sich große Unis aufgrund des im Verhältnis geringeren Personalaufwands (im Schnitt sind 65 Prozent der Uniausgaben Personalkosten), leichter als kleine.
Aber, ergänzte Ministeriumsexperte Erich Mayer, die meisten Unis bewegten sich "bei der Null-Linie, wo sie auch hingehören. Das sind ja keine Wirtschaftsunternehmen." Auch für Faulhammer ist "nicht entscheidend, wie viel Gewinn gemacht wurde, sondern welche Leistungen die Unis erbringen".
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer sah in den Unibilanzen einen Beleg dafür, dass "unsere Universitäten zukunftsorientiert sind, neue Handlungsspielräume nutzen und sehr gut wirtschaften".
Der in der Rektorenkonferenz für Finanzen zuständige Vizepräsident Manfried Gantner von der Uni Innsbruck sagte im Standard-Gespräch: "Dieser Gewinn ist kein Beweis, dass die Unis zu viel Geld hätten. Das Ergebnis ist weder Grund zum Jubeln noch zum Jammern, sondern eine Grundlage für künftige Vergleiche. Wir bilanzieren zwar wie Unternehmen, aber wir sind keine Unternehmen."