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APA/dpa/Tschauner

Wien – Die OMV, Mitteleuropas führender Öl- und Erdgaskonzern, hat nach dem bedeutenden Fund in Strasshof im Frühjahr dieses Jahres mit der Bohrung Ebenthal Tief 1 einen weiteren substanziellen Gasfund im Wiener Becken gemacht. Die möglichen Reserven von ca. 1,5 Mrd m3 (10 Mio. boe) entsprechen rund einem Fünftel des jährlichen österreichischen Erdgasverbrauchs und liegen über der österreichischen Jahresgasproduktion der OMV von 1,25 Mrd m3, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Die Explorationsbohrung hat Gasvorkommen in einer Tiefe von rund 3.400 Metern erschlossen. Erste Tests ergaben eine maximale Förderrate von 600.000 m3/Tag (3.700 Barrel Öl-Äquivalent pro Tag). Mit dem Start der Förderung ist im Jahr 2007 zu rechnen. Die Lebensdauer des Feldes wird auf 10 bis 15 Jahre geschätzt.

Insgesamt wird 2005 die Öl- und Erdgasförderung der OMV in Österreich rund 14 Mio. boe erreichen. Das Unternehmen ist mit 780 Mitarbeitern in seinen niederösterreichischen Fördergebieten nach eigenen Angaben der größte Arbeitgeber im Weinviertel. Allein 2004 und 2005 investierte die OMV rund 150 Mio. Euro in die Aufsuchung und Gewinnung von Öl und Gas in Österreich.

Dem Ziel ein bisschen näher

Helmut Langanger, OMV-Vorstand für Exploration und Produktion: "Der neue Fund wird dazu beitragen, unser Ziel, die österreichische Öl- und Gasproduktion bis 2010 um 25 Prozent auf 50.000 boe/d zu erhöhen, zu erreichen."

Die erfolgreiche Explorationsbohrung Ebenthal Tief 1 wurde von der OMV Austria Exploration & Production GmbH durchgeführt und befindet sich rund 30 km nordöstlich von Wien, östlich der Ortschaft Ebenthal. Die OMV war bereits im Frühjahr 2005 mit der Bohrung Strasshof T4 auf große Gasvorkommen – rund 4 Mrd m3 – gestoßen, gemeinsam mit dem neuen Fund zeichnet sich damit für das österreichische Explorationsgeschäft der OMV ein Rekordjahr ab. Der Fund Ebenthal T1 liegt in der Nähe des Matzener Feldes, des größten zusammenhängenden Ölfeldes in Mitteleuropa.

Nach intensiven Vorbereitungen – die ersten Auswertungen der seismischen Messungen erfolgten bereits 2003 – erreichte die Bohrung eine Tiefe von 3.740 Meter. Das Gasvorkommen wurde in Dolomitschichten des Beckenuntergrundes bei rund 3.400 Meter nachgewiesen. Die derzeitigen Reservenschätzungen ergeben rund 1,5 Mrd m3 bzw. 10 Mio. boe. Dies übertrifft die jährliche österreichische Erdgasförderung der OMV oder bedeutet rund ein Fünftel des jährlichen österreichischen Erdgasverbrauchs.

Fünf Millionen Euro für die Bohrung

Die Gesamtkosten der Bohrung betrugen bisher rund 5 Mio. Euro. Das Erdgas kann nach Produktionsstart des Feldes voraussichtlich ab 2007 ins österreichische Versorgungsnetz eingespeist werden. Die Explorations- und Produktionstätigkeit der OMV in Österreich konzentriert sich auf das Wiener Becken und umfasst eine Fläche von mehr als 5.000 km2. 2004 deckte die OMV mit rund 14 Mio boe (1,25 Mrd m" Erdgas und 900.000 t Rohöl und NGL) heimischer Förderung 10 Prozent des österreichischen Bedarfs an Rohöl und 15 Prozent des Erdgasbedarfs ab. Die OMV produziert rund 90 Prozent des in Österreich geförderten Rohöls und 60 Prozent des heimischen Erdgases.

Mit einem Konzernumsatz von 9,88 Mrd. Euro und einem Mitarbeiterstand von 6.475 im Jahr 2004 sowie einer Marktkapitalisierung von rund 14 Mrd. Euro ist die OMV Aktiengesellschaft das größte börsenotierte Industrie-unternehmen Österreichs. Als führendes Erdöl- und Erdgasunternehmen Mitteleuropas ist der OMV Konzern im Bereich Raffinerien & Marketing (R&M) in 13 Ländern tätig mit dem Ziel den Marktanteil bis 2010 auf 20 Prozent zu erhöhen. Im Bereich Exploration & Produktion (E&P) ist die OMV in 17 Ländern auf fünf Kontinenten aktiv. (APA)