Washington - Die USA wollen härter gegen den weltweiten Handel mit Frauen und Kindern vorgehen. Das US-Repräsentantenhaus verabschiedete am Dienstag einen Gesetzentwurf, der schärfere Strafen für die Täter, besseren Schutz für die Opfer und Druckmittel gegen Drehscheiben für Menschenhandel und Zwangsprostitution vorsieht. Ähnliche Entwürfe liegen im US-Senat vor. Von den nahezu zwei Millionen Frauen und Kindern, die jährlich verschleppt und zur Prostitution gezwungen werden, landen rund 50.000 in den USA. Die Vorlage verpflichtet das US-Außenministerium dazu, in seinem jährlichen Menschenrechtsbericht die Ursprungs-, Transit- und Zielländer aufzuführen und deren Bemühungen zu beurteilen, den Frauen- und Kinderhandel zu bekämpfen. Länder, die versagen, sollen namentlich an den Pranger gestellt und mit Sanktionen belegt werden. Zugleich werden 94,5 Millionen Dollar (105,3 Mill. Euro/1,45 Mrd. S) zur Verfügung gestellt, um ihnen beim Kampf gegen den Menschenhandel zu helfen. Keine Abschiebung Opfer sollen künftig von Abschiebungen ausgenommen werden. Für Frauen und Mädchen, die bereit sind, mit den Ermittlungsbehörden zusammenzuarbeiten, sollen jährlich 5.000 Visa bereit stehen. Die Höchststrafe für MenschenhändlerInnen soll auf zwanzig Jahre Gefängnis verdoppelt werden. Die US-Regierung lehnt Sanktionen gegen Nationen ab, die zu wenig gegen den Mädchen- und Frauenhandel unternehmen. Betroffen wären vor allem Staaten in Südost- und Südwestasien sowie in der früheren Sowjetunion. (APA)