Wien - Frauen verdienen im Schnitt noch immer um rund ein Drittel weniger als Männer. Die Kluft zwischen Frauen- und Männereinkommen ist, im Vergleich zu 1977, sogar noch größer geworden. Das schreibt das "Neue Volksblatt" in seiner Mittwoch-Ausgabe unter Berufung auf eine Studie der "Synthesis"-Forschungsgesellschaft. 1977 lagen die Fraueneinkommen um 29 Prozent unter jenen der Männer, 20 Jahre später um über 32 Prozent, so die Studie. Pragmatisierte und geringfügig Beschäftigte wurden dabei ausgeklammert. Besonders krass ist die Kluft demnach bei Führungskräften, wo die Fraueneinkommen 1997 um satte 39 Prozent unter jenen der Männer lagen, und generell beim einkommensschwächsten ArbeitnehmerInnen-Fünftel, wo der Unterschied im Schnitt 37,7 Prozent ausmachte. Grundstein Berufseinstieg Der Grundstein für diese Entwicklung wird laut Studie bereits beim Berufseinstieg gelegt, wo Frauen mit um durchschnittlich 18 Prozent geringeren Verdiensten als Männer rechnen müssen. Bei jenen, die 1977 ins Berufsleben einstiegen, betrug die Differenz 7,5 Prozent - bis 1996 ist sie auf 36 Prozent angewachsen. Zurückgeführt wird dies in der Studie zu fast 18 Prozent auf langsamere Karriereverläufe, zu rund elf Prozent auf Karenzzeiten. Letztere verringern den Einkommensanstieg laut Studie stärker als Episoden der Arbeitslosigkeit. Dass sich die Kluft rasch verringern lässt, glauben die StudienautorInnen nicht: Eine nicht bloß statistisch zufällige Verbesserung brauche in jedem Fall mindestens zehn Jahre. (APA)