Es gehe darum, dem Land zu helfen, betonte der Premier. Dazu müsse genügend Sicherheit herrschen, um den Aufbau der irakischen Truppen zu ermöglichen. "Dann können wir eventuell unsere eigenen Kapazitäten herunterschrauben", sagte Blair nach einem Treffen mit hochrangigen Vertretern der britischen und der US-Armee. In der nahe Basra gelegenen Nachschubbasis Shaiba schwor er die dort über Weihnachten stationierten Soldaten auf ihre Aufgabe ein: "Wenn wir es schaffen, den Terrorismus hier zu besiegen, werden wir ihn weltweit schwächen können".
Aus Sicherheitsgründen nicht angekündigt
Der Weihnachtsbesuch wurde wie üblich aus Sicherheitsgründen nicht angekündigt. Aus Furcht vor Anschlägen herrschte bis zur Landung der aus Kuwait kommenden Regierungsmaschine eine Nachrichtensperre. Seit dem Einmarsch der US-geführten Koalition im Irak 2003 war es Blairs vierter Besuch bei den Truppen. General George Casey sagte Blair am Donnerstag, die Iraker könnten bis zum Sommer nächsten Jahres in einigen Gebieten des Landes rund 75 Prozent der Sicherheitskräfte stellen. Derzeit sind im Irak etwa 8000 britische Soldaten stationiert.
Ein Teilabzug könnte für Blair eine Erleichterung sein, der wegen der Invasion innenpolitisch unter Druck steht. Die anhaltende Gewalt und der Tod von insgesamt 98 britischen Soldaten im Land liefern seinen politischen Gegnern weitere weitere Argumente. Sie werfen ihm vor, im Irak einen illegalen Krieg zu führen. Insgesamt hat die Londoner Regierung in dem Konflikt rund 45.000 Truppen entsandt, die größte Anzahl von Soldaten seit dem Korea-Krieg vor einem halben Jahrhundert.