Die Giftflut aus der Explosion einer Chemiefabrik in China hat am Donnerstag auf dem Strom Amur die russische Großstadt Chabarowsk erreicht. In der 600.000 Einwohner zählenden Stadt im Fernen Osten gebe es keine Panik, die meisten Menschen hätten Trinkwasservorräte angelegt, meldete die Agentur Interfax.

"Vom Fluss her riecht es unangenehm nach Chlorphenol", sagte der stellvertretende Leiter der Gebietsverwaltung, Wladimir Popow. Wegen der mittlerweile starken Verdünnung des Gifts im Wasser liege der Nitrobenzol-Gehalt um 60 Prozent unter dem zulässigen Grenzwert. Aus dem Strom werde weiter Wasser entnommen und gefiltert in das städtische Leitungssystem von Chabarowsk eingespeist. Das Wasser sei als Brauchwasser, aber nicht zum Trinken geeignet, sagte Popow.

Bei der Explosion einer Chemiefabrik in der chinesischen Stadt Jilin waren am 13. November etwa 100 Tonnen Giftstoffe in den Fluss Songhua geraten. Von dort floss die Giftwelle in den Amur und strömt jetzt weiter Richtung Ochotskisches Meer. (APA/dpa)