Hamburg - Schwimm-Olympiasiegerin Petra Schneider will
ihren deutschen Rekord über 400 m Lagen für ungültig erklären lassen.
"Mein Rekord war von Doping beeinflusst", sagte die Chemnitzerin dem
ARD-Magazin "Kontraste". Die Bestmarke der ehemaligen DDR-Schwimmerin
steht seit dem 1. August 1982 bei 4:36,10 Minuten.
Petra Schneider: "Mein Rekord ist nur noch ein Rekord der
Vergangenheit. Ich möchte, dass die aktuelle Rekordliste auf Null
gesetzt wird." 1980 gewann Petra Schneider in Moskau Gold über 400 m
Lagen.
Auch Ute Geweniger, Inhaberin des ältesten deutschen
Schwimmrekords, räumte laut Informationen des Senders Rundfunk
Berlin-Brandenburg (rbb) gegenüber dem Politikmagazin ein: "Unsere
Rekorde von damals sind auch auf dieser Basis entstanden." Sie hatte
am 4. Juli 1981 in Berlin über 200 m Lagen 2:11,73 Minuten vorgelegt.
Ihren eigenen Rekord wolle sie dennoch nicht streichen lassen. "Meine
Erfolge basieren nicht nur auf Doping, sondern auch auf harter
trainerischer Arbeit."
Kontraste sollen zudem geheime Forschungsberichte von
DDR-Wissenschaftlern vorliegen, in denen die Anabolika-Dosierungen
von zahlreichen deutschen Leichtathletik-Rekordhalterinnen
detailliert protokolliert sind. In den Geheimpapieren der
Sportwissenschaftler fänden sich auch konkrete Daten über die
Verabreichung von Anabolika unter anderem an die legendären
Sprinterinnen Marlies Göhr und Bärbel Wöckel.(APA/dpa)