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Für Miller läufts nicht rund.

Foto: APA/AP/Scaccini
Kranjska Gora - Mit seinem fünften punktlosen Technik-Bewerb in Folge hat Bode Miller am Donnerstag in Kranjska Gora die Führung im Gesamt-Weltcup an den Norweger Aksel Lund Svindal verloren. Vor genau einem Jahr hatte Miller auf dem Weg zu seinem ersten Gesamt-Weltcup-Triumph bereits 858 Punkte im Weihnachtssack, im Olympia-Winter sind es nun gerade einmal 442.

Dementsprechend schlecht gelaunt verließ der US-Amerikaner Kranjska Gora, für ein paar kreischende Groupies gab es Autogramme, für Interviews stand der 28-Jährige hingegen ebenso wenig zur Verfügung wie für den obligatorischen Schuh-Test.

999 Schweizer Franken Strafe

Für diese Weigerung wurde Miller von der FIS prompt zu einer Strafe von 999 Schweizer Franken (643 Euro) verdonnert, was den US-Amerikaner zunächst auf die Palme brachte. Danach wollte er mit FIS-Renndirektor Günther Hujara über eine Rücknahme der Pönale reden, weil laut Miller die FIFA-Vorschriften für einen abgelehnten Schuh-Test lediglich die Disqualifikation vorsehen - was dem Ski-Star angesichts seines großen Rückstands egal war, da seine Zeit nach einem schweren Fehler ohnehin nicht für die Teilnahme am zweiten Lauf gereicht hätte.

Sein Chefcoach Phil McNichol meinte nach dem neuerlichen "Nuller" in Kranjska Gora (auch im Februar 2005 hatte es in RTL und Slalom keinen einzigen Punkt gegeben) zur aktuellen Form seines Schützlings: "Er hat einfache Fehler gemacht, das ist untypisch für Bode. Dabei wollte er unbedingt ins Ziel. Bode ist reif für eine kleine Pause. Aber jeder kennt ihn, auf vier Ausfälle können jederzeit vier Siege folgen. Es besteht kein Grund zur Panik, die Saison ist noch jung."

Ab nach Tirol

Miller reiste von Slowenien nach Tirol, wo er in seinem Appartement in der Nähe Innsbrucks Weihnachten verbringen wird. Davor stand jedoch laut Millers PR-Mann Marc Habermann eine ärztliche Untersuchung in Innsbruck auf dem Programm. Seit Beaver Creek hat der Doppel-Weltmeister 2005 (Abfahrt und Super G) Schmerzen im linken Knie, diese haben sich mittlerweile auch auf seinen Oberschenkelmuskel ausgeweitet. Eine MRI-Untersuchung in Innsbruck soll das Rätsel lösen.

"Deswegen hat es im Slalom so ausgesehen, als hätte er aufgegeben. Aber er kann keinen Druck geben", erklärte Habermann die kuriose Fahrt Millers, der nur Platz 60 belegte.

Während Miller in Österreich Weihnachten feiert und am 26. Dezember nach Bormio fährt, reist Coach McNichol über Weihnachten in seine Heimat Park City, wo seine Tochter und sein Sohn warten. "Nur weil der Weltcup-Kalender verrückt ist, muss ihn nicht jeder mitmachen. Ich werde Bormio auslassen und wie ein echter guter Italiener in den Streik treten", so McNichol, der erst wieder in Adelboden mit von der Partie sein wird.(APA)