Colombo - Die Waffenruhe zwischen der Regierung und den Befreiungstigern von Tamil Eelam (LTTE) in Sri Lanka wird immer brüchiger. Die Regierung beschuldigte die Rebellen am Donnerstag, vor der Nordwestküste des Inselstaates drei Marineboote angegriffen und drei Soldaten entführt zu haben. Ein weiterer Soldat sei schwer verwundet worden, teilte das Militär mit. Die Boote seien auf einer Routinepatrouille gewesen. Nach den verschleppten Soldaten werde gesucht. Die LTTE nahm zu dem Vorfall zunächst nicht Stellung.

Ein Regierungssprecher sagte: "Wir hoffen, dass die internationale Gemeinschaft Druck auf die LTTE ausüben wird, die Verstöße gegen das Waffenstillstandsabkommen zu beenden." Die internationalen Überwacher des Waffenstillstands in Sri Lanka hatten den Tamilen-Rebellen am vergangenen Samstag einen "schweren Verstoß" gegen die Waffenruhe vorgeworfen, nachdem ein unbewaffneter Armeehubschrauber beschossen worden war. Die LTTE hatte jede Verantwortung für die Tat zurückgewiesen.

Die Friedensverhandlungen zwischen Regierung und Rebellen liegen seit April 2003 auf Eis. Seit Februar 2002 gilt ein zunehmend brüchiger Waffenstillstand zwischen den Konfliktparteien. Vor dem Waffenstillstand zwischen Regierung und LTTE kosteten zwei Jahrzehnte Bürgerkrieg in Sri Lanka rund 69.000 Menschen das Leben. (APA/dpa)