Laut Spiegel wurde Osthoff die ganze Zeit in der irakischen Hauptstadt Bagdad festgehalten, habe aber das Versteck neunmal wechseln müssen. Sie war am 25. November zusammen mit ihrem irakischen Fahrer Khaled al-Shimani bei einer Überlandfahrt im Nordirak gekidnappt worden, weil sie zunächst als eine Spionin westlicher Geheimdienste angesehen wurde. Mittlerweile gehen die deutschen Sicherheitsbehörden davon aus, dass ihr Fahrer ein Komplize der Geiselnehmer war.
Irak
Befreite Osthoff ist "schwer traumatisiert"
Deutsche Archäologin hat Irak verlassen
Berlin - Die deutsche Archäologin Susanne Osthoff, die vor einer Woche aus einer
23-tägigen Geiselhaft im Irak freikam, hat das Land mittlerweile verlassen, ist
jedoch noch nicht nach Deutschland zurückgekehrt. Das Magazin Focus berichtet,
die 43-Jährige, die aus dem bayerischen Glonn stammt, sei durch die Geiselhaft
"schwer traumatisiert" und nur körperlich unversehrt. Nach Angaben aus
deutschen Sicherheitskreisen ist sie ihren Geiselnehmern mit ihrem "Mundwerk"
ziemlich auf die Nerven gegangen. "Sie hat abgekriegt, aber auch ausgeteilt",
heißt es.
Vor allem gilt der Bagdader Scheich Djamal al-Duleimi als verdächtig. Er hatte
Osthoff für ihre Reise Wagen und Fahrer besorgt und sich später als Vermittler
angeboten. Der Stamm der Duleimi soll mehrheitlich dem sunnitischen
Widerstand gegen die irakische Regierung angehören. (bau/DER STANDARD,
Printausgabe, 23.12.2005)