Zwar scheine keine Seite einen Krieg zu wollen, doch die Lage sei sehr angespannt. Dies als "Säbelrasseln" abzutun, wäre ein schwerer Fehler. Äthiopien und Eritrea trugen von 1998 bis 2000 einen blutigen Krieg aus, in dem rund 80.000 Menschen getötet wurden.
Afrika
"Spannungen zwischen Äthiopien und Eritrea wachsen"
International Crisis Group ruft UNO zur Verhinderung eines neuen Krieges am Horn von Afrika auf
Nairobi - Die International Crisis Group (ICG) hat die
Vereinten Nationen, die USA, die EU und die Afrikanische Union
dringend aufgerufen, einen neuen Krieg zwischen Äthiopien und Eritrea
zu verhindern. Angesichts wachsender Spannungen zwischen den beiden
Nachbarn am Horn von Afrika, zunehmend aggressiver Rhetorik,
Truppenbewegungen auf beiden Seiten und dem erzwungenen Abzug der
Blauhelmsoldaten aus Eritrea seien "sofortige Taten" nötig, sagte
ICG-Präsident Gareth Evans am Donnerstag in Nairobi.
Ein neuer Krieg zwischen Äthiopien und Eritrea würde das gesamte
Horn von Afrika destabilisieren, warnte Evans, früherer australischer
Außenminister. Die bewaffneten Gruppen in der Region würden mit
Massen von Waffen versorgt, was den Stellvertreterkrieg in Somalia
wieder anfachen und den zerbrechlichen Friedensprozess im Süden und
Osten des Sudan untergraben würde. Ein neuer Konflikt wäre eine
"Katastrophe". Der Schlüssel zu einer Beilegung des Konfliktes sei
Äthiopien, das den internationalen Schiedsspruch von 2002 zum
Grenzverlauf zwischen beiden Ländern anerkennen müsse. (APA)