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Truppenaufmarsch an der Grenze Tschad-Sudan

Foto: Reuters
N'Djamena - Tschads Präsident Idriss Deby befürchtet einen neuen Angriff aus dem Sudan aus das Gebiet seines Landes. Deby sagte, die sudanesische Regierung bereite einen zweiten Angriff von El-Geneina aus vor. Der Tschad beschuldigt den Sudan, zwei Angriffe von Rebellen am 18. Dezember auf die Grenzstadt Adre organisiert und geleitet zu haben.

Die tschadische Regierung hatte in der Vorwoche einen "Kriegszustand" mit dem benachbarten Sudan erklärt und ihre "Freunde" um Hilfe gebeten. Grundsätzliche Verurteilungen reichten nicht, vielmehr müsse der "Feind des Tschad" beim Namen genannt werden, nämlich der sudanesische Präsident Omar el Beshir, sagte ein Regierungssprecher am Freitag in der tschadischen Hauptstadt N'Djamena. Die Afrikanische Union sowie weitere afrikanische Staatenbünde, deren Mitglied der Tschad ist, müssten klar Stellung beziehen.

Der Tschad hatte Khartum zuvor mehrfach vorgeworfen, in einen Rebellenangriff auf ein Dorf an der Grenze zum Sudan mit rund rund 100 Toten verwickelt zu sein. Präsident Idriss Deby warf seinem sudanesischen Kollegen Beshir vor, den Tschad destabilisieren zu wollen.

Angriffe

Der Tschad grenzt im Osten an die sudanesische Krisenregion Darfur, die seit Februar 2003 von einem Bürgerkrieg erschüttert wird, in dem sich Rebellengruppen, Regierungstruppen und arabische Reitermilizen erbarmungslose Kämpfe liefern. Wiederholt griffen bewaffnete Gruppen aus dem Sudan auch tschadische Regierungstruppen an.

Im Tschad halten sich 200.000 Flüchtlinge aus dem Sudan auf. Nach UN-Schätzungen starben bislang bis zu 300.000 Menschen in dem Konflikt, insgesamt 2,6 Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben. (APA/dpa/Reuters)