Foto: Weingut Strablegg-Leitner
Im "Hinterland" zwischen Leutschach und Arnfels liegt das Panorama-Weingut Strablegg-Leitner, der Buschenschank wird derzeit gerade umgebaut – "durch einen Wintergarten verbessert, nicht vergrößert". Und die Leute mögen aufs Weingut kommen, denn hier könne er "besser als bei Präsentation" erklären, was Natur-Weinbau für ihn sei.

Franz Strablegg bewirtschaftet mit seiner Familie 13 Hektar auf den Lagen Kaiseregg und Eichberg. Die meisten Flächen davon sind Steillagen mit optimaler Sonneneinstrahlung, in denen aber – "vor allem wenn's regnet" – darin arbeitende Menschen und Traktoren per Seilwinde gesichert werden müssen.

Der Boden in der Lage Kaiseregg ist ideal für die beiden wichtigsten Rebsorten des Betriebes Sauvignon Blanc und Gelber Muskateller. "Konglomerat, Meeresschwemmboden", erzählt Strablegg, "der sich schön aufwärmt untertags und die Wärme in der Nacht abgibt." Dazu kämen "frische Einflüsse von der Koralm", die für einen Kalt-Warm-Wechsel und daher für eine tiefe, elegante Fruchtigkeit sorgen, die Strablegg in seinen Weinen besonders betont.

Problematisch sieht er, dass mit steirischen Lagenweinen sehr oft Barrique- Ausbau in Verbindung gebracht wird. Für ihn "ist Lagenwein jedenfalls nicht unbedingt gleich Holzeinsatz". Muskateller und Sauvignon Blanc faszinieren Strablegg seit 25 Jahren, der sofort nach Abschluss der Weinfachschule für die Weinbereitung bei den Eltern zuständig war. "Beide Rebsorten waren für uns immer Spezialitäten, die nie, "auch nicht in Zeiten der Mengenphilosophie, als überall Welschriesling gepflanzt wurde", eliminiert wurden.

"Gern, wenn auch mengenmäßig untergeordnet" mache er auch Grauburgunder und Morillon. Bis vor zum Jahrgang 2003 hat er auch Blauen Wildbacher, die Schilcher-Rebsorte, rot ausgebaut, "aber nur in sehr guten Jahrgängen". In der Zwischenzeit wurde der durch Sauvignon Blanc ersetzt. "Die Rotwein-Entwicklung generell" hat ihn veranlasst, sich nur noch auf Weißweine zu konzentrieren. "Mit unseren naturnahen Verarbeitungsmethoden kommen wird beim High-Tech- Weinmachen – hinstylen mit Tannin und Konzentration – nicht mit. Jedenfalls spiel' ich da nicht mit. Aber unseren Weißweinen kann man mit Technik und Labor nicht das Wasser reichen." (Luzia Schrampf, DER STANDARD – Printausgabe, 24./25./26. Dezember 2005)