Nach Angaben der Wasserstandsinformationszentrale des Bodensees ist vor allem der extrem niederschlagsarme Herbst für den Niedrigwasserstand verantwortlich.
Für den Jänner sei mit einem noch tieferen Pegel zu rechnen, weil Niederschläge nun nicht mehr auf direktem Weg über die Zuflüsse aus den Alpen in den See gelangen würden, sondern als Schneedecke in den Bergen gespeichert würden. Mit einer Entspannung der Situation sei erst mit dem Beginn der Schneeschmelze zu rechnen.
Tiefststand möglich
Die Hochwasserexperten befürchten, dass der Pegel, der Ende Jänner traditionell seinen tiefsten Stand erreicht, noch weiter sinken könnte - unter Umständen auch unter den tiefsten jemals gemessenen Stand von 2,26 Metern aus dem Jahr 1858. Für Anfang des kommenden Jahres haben Forscher einen Wasserstand von 2,30 Metern bis 2,15 Meter errechnet. Sollte dieser Fall eintreten, ist mit erheblichen Störungen des Schiffsverkehrs zu rechnen. Auch die wichtigen Autofährverbindungen Friedrichshafen (D) -Romanshorn (CH), Konstanz (D) und Meersburg (D) wären dann betroffen.
Zurzeit gebe es noch keine Probleme mit dem Niedrigwasser, heißt es bei den Stadtwerken in Konstanz, die die wichtigste Fährlinie über den Bodensee betreiben. Momentan liege der Pegel noch gut 15 Zentimeter unter der für den Betrieb kritischen Marke von 2,30 Meter.
Der Bodensee ist das größte Binnengewässer im deutschsprachigen Raum. Er ist an der längsten Stelle 63 Kilometer lang und 14 Kilometer breit und bedeckt dabei eine Fläche von rund 536 Quadratkilometern. Aufgrund der Erdkrümmung wölbt sich der See um rund 44 Meter auf, so dass es unmöglich ist, am Bregenzer Seeufer die gegenüberliegende Stadt Konstanz zu erkennen.
536.000,000.000 Liter