"Wir sind uns vorgekommen wie in einem schlechten Film", schilderte Schurz die Entführung. Es gebe ja ohnehin zahlreiche Straßensperren und Rippen auf der Fahrbahn, die die Fahrzeuge zum Langsamfahren zwingen würden. Auf einer Straße in der Wüste Shaqua seien er und Meisterhofer dann von bewaffneten Männern aus ihrem Landrover gezerrt worden.
In der darauf folgenden Zeit seien sie gemeinsam mit den Geiselnehmern bis zu sechs, sieben Stunden gewandert: "Es war ein herrlicher Sternenhimmel, ein Erlebnis", so Schurz. Sie seien immer in der Nacht verlegt worden, und schließlich in einem Gebäude untergebracht worden. Erst dort sei Licht gemacht worden, schilderte der Architekt.
In diesem Gebäude seien sie dann versorgt worden. "Auf einmal sind sechs bis sieben Frauen aufgetaucht, man sieht ja sonst keine Frauen im Jemen. Alle waren sehr freundlich", so Schurz, der dann für den Aufenthalt in dem Gebäude das Wort "aufgenommen" zögernd aussprach. "Sie haben für uns gekocht, haben ihre Babys gebracht und sie uns aufs Bett gelegt." So etwas sehe man als westlicher Ausländer ja sonst nicht. Die Menschen seien eben sehr arm, im Nachhinein täten sie und die Entführer ihm Leid.