Straßburg - Der russische Außenminister Igor Iwanow hat das Vorgehen seines Landes gegen Tschetschenien erneut gerechtfertigt. Die Moskauer Politik ziele darauf ab, in der nach Unabhängigkeit strebenden Kaukasus-Republik "den Rechtsstaat und die Menschenrechte wieder herzustellen", sagte er am Mittwoch nach einem Treffen mit dem Generalsekretär des Europarats, Walter Schwimmer, in Straßburg. Bei dem mehr als einstündigen Gespräch ging es Iwanow zufolge vor allem um die geplante Entsendung von zwei Vertretern des Europarats in das Büro des russischen Menschenrechtsbeauftragten für Tschetschenien, Igor Kalamanow. Am Donnerstag soll der russische Außenminister an einer Sitzung des Ministerkomitees des Europarats teilnehmen. Dabei will die Ministerrunde vor allem über die künftigen Beziehungen des Europarats zu Russland diskutieren. Im April hatte die Parlamentarier-Versammlung des Europarates aus Protest gegen die Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien der russischen Delegation das Stimmrecht entzogen. Zugleich forderte die Versammlung das Ministerkomitee auf, einen Ausschluss Russlands aus dem Europarat zu prüfen. Es gilt aber als sehr unwahrscheinlich, dass das Komitee dieser Aufforderung nachkommt. (APA)